Mike Parsons
mit Jeremy Westcott –
Der ganze Fluss des Lebens Gottes kommt von innen heraus zu uns. Wir haben die Wahl, ob wir uns hingeben und es fließen lassen oder nicht.
Beim letzten Mal haben wir uns verschiedene Gebete und Erklärungen angeschaut. Ich möchte dich ermutigen, diese Erklärungen zu benutzen, um dein Gewissen, deinen Verstand, deine Vorstellungskraft, deine Emotionen und all die anderen Tore zu befreien. Benutze diese Erklärungen täglich.
Geist, Seele und Körper
In dieser Serie über die Vorbereitung auf unsere Bestimmung befassen wir uns hauptsächlich mit zwei Bereichen: Wie man den Geist aufbaut und wie man die Seele wiederherstellt und läutert. In diesem Post geht es vor allem um den Aufbau des Geistes, allerdings ist es nötig, beide Dinge gleichzeitig am Laufen zu haben. Es nutzt nicht, sich mit der Seele befassen zu wollen, wenn der Geist nicht stark genug ist, seinen rechtmäßigen Platz einzunehmen. Ebenso nutzt es nicht, einen starken Geist zu haben, wenn unsere Seele immer noch darum kämpft, die Kontrolle zu behalten. Wir müssen uns mit beiden Aspekten zugleich befassen, damit wir Geist, Seele und Körper (nicht Körper, Seele und Geist) werden.
Wenn unser Geist schwach ist, weil er nie wirklich benutzt wurde, dann wird es ihm schwer fallen zu regieren. Und wenn unsere Seele sehr stark ist, weil sie sich daran gewöhnt hat, das Sagen zu haben, dann muss sie sich unterordnen. Wir müssen lernen, wie wir unseren Geist aufbauen können und wie unsere Seele wiederhergestellt und geläutert werden kann, damit alles in uns in der richtigen Ordnung ist.
Als Gott Adam schuf, hatte ursprünglich sein Geist die Vorherrschaft. Seine Seele war einzig über seinen Geist und seine Beziehung zu Gott mit der Außenwelt verbunden. Er hatte kein Selbstbewusstsein außerhalb seines Gottesbewusstseins und dem Geist Gottes. Gott möchte in uns diesen Zustand wiederherstellen.
Wir haben uns zuvor eine Liste mit Dingen angesehen, die wir tun können, um unseren Geist aufzubauen.
Zunächst haben wir gesehen, dass wir Gott den ersten Platz, die erste Liebe, die oberste Priorität geben müssen.
Beten in Zungen
Ein weiterer Bereich unserer Aufmerksamkeit sollte das Beten und Singen in Zungen sein. Es war für mich wahrscheinlich der wichtigste Durchbruch, um mit all meinen Sinnen mit den himmlischen Bereichen in Kontakt zu kommen: zu lernen, ohne Unterlass in Zungen zu beten (1.Thessalonicher 5,17).
Oft wird gelehrt, dieser Vers bedeute lediglich, dass wir regelmäßig beten sollen. Aber das ist nicht, was dort steht, sondern es heißt: „Betet ohne Unterlass.“ Und das bedeutet: die ganze Zeit. 24 Stunden am Tag kann unsere Seele von unserem Geist geleitet werden, weil unser Geist mit Gott verbunden ist und ohne Unterlass betet und dabei einen ständigen Fluss an Offenbarung empfängt.
Wir beginnen das Zungengebet im Außen. Wir beten laut in Zungen und beginnen, unseren Geist zu schulen, sich bewusst mit Gott zu verbinden. Wir können aber auch im Inneren in Zungen beten. Die meisten von uns finden es leicht, innerlich in Zungen zu beten, wenn sie still sind und nicht abgelenkt werden.
Aber wir können unseren Geist trainieren, im Inneren in Zungen zu beten, während wir im Äußeren etwas anderes tun – oder auch im Äußeren in Zungen zu beten, während wir im Inneren über Gottes Wort nachdenken. Dies braucht Übung, und wir müssen uns die Zeit für solche Übungen nehmen, damit wir lernen.
Zwei Übungen
Wir können jetzt zwei Übungen ausprobieren.
Wir beginnen damit, einige Zeit schweigend in unserem Inneren in Zungen zu beten.
Sobald wir uns im Geist in diesem Gebet zur Ruhe gebracht haben, lesen wir Psalm 23 laut vor – ohne dabei mit dem stillen, inneren Zungengebet aufzuhören:
Der HERR ist mein Hirte;
mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf grünen Auen
und führt mich zu stillen Wassern.
Er erquickt meine Seele;
er führt mich auf rechter Straße
um seines Namens willen.
Und wenn ich auch wanderte durchs Tal der Todesschatten,
so fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir;
dein Stecken und dein Stab, die trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde;
du hast mein Haupt mit Öl gesalbt,
mein Becher fließt über.
Nur Güte und Gnade werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben im Haus des HERRN immerdar.
Diese Übung mag am Anfang etwas befremdlich erscheinen, wird aber mit der Zeit leichter.
In der nächsten Übung werden wir laut in Zungen beten, während wir im Inneren still über dieselbe Schriftstelle meditieren.Wir beginnen erneut mit einem Gebet in Zungen, diesmal laut.
Dann, wenn wir wieder darin zu fließen beginnen und unser Geist sich einmischt (und ohne aufzuhören, außen in Zungen zu beten), beginnen wir, über den ersten Vers des Psalms zu meditieren:
Der HERR ist mein Hirte;
mir wird nichts mangeln.
Wir lesen den Psalm langsam und mehrfach, Wort für Wort, still in unserem Inneren und erlauben Gott, über das Gelesene zu sprechen, während wir die ganze Zeit weiter laut in Zungen beten.
Machen wir eine solche Übung zum ersten Mal, spüren wir die Dehnung, die dies für unseren Geist bedeutet, ähnlich einer ungewohnten Bewegung für unseren Körper. Aber wenn wir dies jeden Tag für ein paar Minuten tun, werden Übung und Ausdauer unseren Geist stärken. Mittlerweile kann ich sehen, dass der Lohn solcher Übungen noch weitreichender ist, als ich anfangs verstand: Wir vernetzen unseren Geist neu, damit wir gleichzeitig in den Bereichen von Himmel und Erde leben können und uns beider Bereiche gleichzeitig bewusst sind, genau wie Jesus es tat.
Die Nachtwache
Wir sind geheißen, Tag und Nacht darüber zu meditieren, was Gott sagt (Josua 1,8; Psalm 1,2). Wie kann man meditieren, wenn man schläft? Du kannst deinen Geist trainieren, wach zu sein, während dein Körper schläft. In den Psalmen wird dies die „Nachtwache“ genannt. Wir können in unserem Geist wach und Gott zugewandt sein, während unser Körper schläft. Damit wir uns aber an all die Dinge erinnern können, die wir in diesen nächtlichen Offenbarungen und Begegnungen empfangen, muss unsere Seele ebenfalls wach sein.
Training, Erfahrung, Disziplin, Übung
Als ich vor einigen Jahren 40 Tage lang fastete, sagte Gott mir, ich solle jeden Tag damit beginne, eine Stunde lang laut in Zungen zu beten. Und während ich das tat, wurde mein Geist so angesprochen, dass ich begann zu lernen, auch im Inneren in Zungen zu beten. Jetzt kann ich also in Zungen beten, während ich mit jemandem spreche oder ihm zuhöre, so dass ich ständig einen Fluss der Offenbarung erhalte.
Strebt nach der Liebe, doch bemüht euch auch eifrig um die Geisteswirkungen (1. Korinther 14,1).
Das bedeutet, dass wir sie ernsthaft begehren müssen. Sie müssen uns wirklich von Wert sein. Wenn der Aufbau unseres Geistes für uns nicht wichtig ist, wird unser Geist so bleiben, wie er war: schwach und unwirksam, den Launen unserer Seele unterworfen.
Wenn man einen starken physischen Körper haben will, gut in Form und muskulös, muss man sich regelmäßig bewegen. Anders geht es nicht. Vielleicht kennst du Werbung für Geräte, die dir einen Sixpack versprechen, wenn du sie vor dem Fernseher umschnallst. Spar dir das Geld, diese Geräte funktionieren nicht. Du musst deinen physischen Körper trainieren – und mit deinem Geist ist es dasselbe. Wenn wir einen Geist wollen, der dem Geist Jesu gleicht, der in der Lage ist, all die Dinge zu tun, die er hier auf Erden tun konnte, müssen wir unseren Geist trainieren und in ein spirituelles Fitnessstudio gehen. In Zungen zu beten und zu singen und andere geistliche Gaben zu nutzen, ist die Sporthalle für unseren Geist. Es baut unseren Geist auf. Je mehr wir unsere Muskeln einsetzen, desto stärker werden sie.
Paulus schreibt: Ich wünschte, dass ihr alle in Sprachen reden würdet (1. Kor 14,5) und: Ich danke meinem Gott, dass ich mehr in Sprachen rede als ihr alle (1. Kor 14,18). Die geistliche Sprache, die wir haben, mag eine Sprache der Menschen sein, sie mag eine Sprache der Engel sein; aber es ist eine Sprache, die uns gegeben ist, um mit Gott zu kommunizieren.
Bauen, auferbauen, stärken
Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst (1. Kor 14,4), er baut sich auf, stärkt sich selbst. Denn wenn ich in einer Sprache bete, so betet zwar mein Geist, aber mein Verstand ist ohne Frucht (1. Kor 14,14). Genau so soll es beim Beten in Sprachen sein. Wir müssen unseren bewussten Verstand an seinen rechtmäßigen Platz setzen, unserem Geist unterworfen. Manchmal fragen wir uns vielleicht: Was bete ich, wenn ich in Zungen bete? Tatsächlich sollen wir es gar nicht unbedingt wissen, nicht in unserem Verstand, unserem Bewusstsein. Unser Geist wird es wissen, und wir werden es vielleicht bewusst erfahren, wenn ein Gedankenfluss aus unserem Geist spontan in unseren Verstand kommt. Aber nicht andersherum.
Ihr aber, Geliebte, erbaut euch auf euren allerheiligsten Glauben und betet im Heiligen Geist (Judas 1,20).
Wenn wir also im Heiligen Geist beten, wenn unser Geist und der Geist Gottes beim Beten in Zungen miteinander verbunden sind, baut uns das in unserem Glauben auf und stärkt unseren Geist. Und wir brauchen einen starken Geist, der in der Lage ist zu regieren, vorzustehen.
Ich bete also in Zungen, während ich meditiere, während ich die Bibel lese, während ich alles mögliche tue. Ich bete in Zungen, während ich Menschen diene, um einen Fluss an Offenbarung zu erhalten. Ich bete in Zungen, wenn ich Gott um Offenbarung und Leitung bitte. Denn es ist ein Fluss der Gedanken Gottes, die aus dem Geist fließen. Wenn ich in Zungen bete, bleibe ich mit Gott, der in meinem Inneren ist, verbunden.
Er weiß alles, wenn ich also etwas wissen muss, so wird es aus der Offenbarung kommen, die aus seinem grenzenlosen Wissen fließt. Er ist allmächtig, so dass ich mit seiner Kraft verbunden sein kann, damit seine Kraft durch mich fließen und Dinge um mich herum verändern kann. Er ist auch allgegenwärtig, und da ich in ihm bin, kann ich Dinge sehen, die außerhalb meines physischen Bereichs liegen. Ich kann Dinge in anderen Teilen der Welt (oder des Kosmos) sehen, ich kann Dinge sehen, die sich in den himmlischen Reichen abspielen. Ich kann dies, weil Gott überall ist. Er ist in allen Dingen, in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, und ich kann mit ihm verbunden sein. Aber ich muss hingegeben und beweglich sein, und mein Geist (nicht meine Seele) stark sein, leiten und regieren.
Ströme lebendigen Wassers
In Zungen zu beten vereinfacht den Zugang zum Leben Gottes enorm. Je mehr ich in Zungen bete, desto mehr erfüllt mich der Geist, bewegt mich, führt mich. Die Ströme lebendigen Wassers fließen aus meinem Inneren (wie Jesus in Johannes 7,38 versprochen hat), weil mein Geist offen ist und es dem Geist Gottes erlaubt, durch mein Leben zu fließen und die Menschen um mich herum zu berühren.
Genau so war es bei Jesus. Wir sind hier als Christen, um „kleine Christusse“ zu sein: Gesalbte, so wie er gesalbt wurde. Wir sind durch den Heiligen Geist gesalbt, um die Absichten Gottes zu erfüllen.
Du wirst sein wie ein wohlbewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, deren Wasser niemals versiegen (Jes 58,11).
Der Fluss des Lebens wird aus dem Inneren unseres Geistes heraus in unserem Leben sichtbar. Wir müssen unseren Geist aufbauen. Ich möchte dich ermutigen, so viel in Zungen zu beten, wie es dir möglich ist. Du kannst dabei sogar einer anderen Beschäftigung nachgehen, denn die linke Gehirnhälfte ist beim Beten in Zungen nicht aktiv. Beten in Zungen ist eine Aktivität der rechten Gehirnhälfte, also derselbe Bereich, in dem Visionen von innen nach außen, von unserem Geist auf die Leinwand unserer Vorstellungskraft projiziert werden können. So können wir die Dinge Gottes sehen, so können wir ihn sehen.
In Zungen zu beten ist der absolute Schlüssel zur Entwicklung all dessen. Es lohnt sich, es zu üben.